Freitag, 20. März

Ambulante Geburt

Aktuell beschäftigt uns das Coronavirus und damit die Auflage, dass der Partner zwar bei der Geburt dabei sein kann, jedoch nachher die Klinik wieder verlassen muss. 

 

Die gute Nachricht: Es ist nicht zwingend nötig, dass Wochenbett im Spital zu verbringen. So findet man vielleicht in den eigenen vier Wänden mehr Ruhe als dies im Spital der Fall ist, wo man das Zimmer oft mit einer anderen Wöchnerin teilen muss und ein ständiges Kommen und Gehen ist. 

 

Erstmal bedeutet dies, dass man im Normalfall für das ambulante Wochenbett nach vier Stunden die Klinik verlassen kann. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass man Unterstützung durch eine Wochenbetthebamme hat. Ein Wochenbetthebamme findet sich unter folgenden Links: 

 

 

Die Hebamme kommt zu dir nach Hause und kontrolliert das Gewicht deines Kindes, seinen Gesundheitszustand und auch deinen. Sie unterstützt dich auch, in dem sie Fragen rund um die Säuglingspflege und den Alltag mit deinem Kind beantwortet. 

 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass du die Zeit wirklich in Ruhe verbringst. Es ist nicht angebracht sich gleich nach Ankunft zu Hause Putzarbeiten oder ähnlichem zu widmen. Die Zeit um zu Putzen wird wieder kommen, aber sie ist nicht jetzt. Nutze das Wochenbett um dein Kindlein kennenzulernen, verbringe viel Zeit im Bett. Am Besten Haut auf Haut. Das hilft dabei den Milchfluss anzuregen und verstärkt die Bindung zu deinem Kind. Dein Partner kann dich dabei unterstützen in dem er dich mit Essen versorgt, dir bei jedem Stillen ein Glas Wasser und einen kleinen Snack bereitstellt und auch Zeit kuschelnd mit dem Kindlein verbringt, damit du in Ruhe duschen kannst oder dir sonst etwas Gutes tust. Vielleicht hast du jetzt noch Zeit einige Mahlzeiten vorzukochen und einzufrieren. Der Klassiker ist Lasagne, aber es gibt noch genügend andere leckere Sachen. Oder füll deinen Gefrierer und Vorratsschrank mit sonstigen Nahrungsmitteln, die sich einfach zubereiten lassen. Da die werdenden Grosseltern ja im Moment nicht zu Besuch kommen können, können sie vielleicht auch Mahlzeiten kochen und dein Partner kann diese abholen (zum Beispiel vor der Haustüre hinstellen). Oder aber du unterstützt das lokale Gewerbe in dem dein Partner Mahlzeiten beim Take-away holt oder ihr etwas liefern lässt, dass euch gut schmeckt. Du kannst auch Stillkugeln vorbereiten, die dich schnell mit Energie versorgen. 

 

Wenn du noch ein älteres Kind hast, dass betreut werden muss, ist die Herausforderung natürlich ein bisschen grösser. Im Optimalfall hat dein Partner frei und kann sich um das ältere Kind kümmern. Wichtig ist es das Geschwisterkind in den Alltag mit dem Baby einzubeziehen. Es kann überall dabei sein und bei der Pflege mit dabei sein. Wenn es Mittagsschlaf hält, schlaft zu Dritt (oder Viert...) zusammen im grossen Bett. Ich habe jeweils meine kleine Tochter seitlich liegend in den Armen gehalten und lag Rücken an Rücken mit meiner grossen Tochter. Das hat wunderbar geklappt. 

 

Du benötigst auf jeden Fall noch dicke Wochenbettbinden und vorzugsweise auch Einwegschlüpfer für die ersten Tage mit starkem Wochenfluss. Dazu kann eine Spritzflasche hilfreich sein, wenn du eine Verletzung im Dammbereich hast. P**** unter der Dusche kann auch hilfreich sein ;-). Stilleinlagen benötigst du ebenfalls. Waschbare Stilleinlagen und noch vieles mehr findest du beispielsweise bei Herz an Herz auch online. 

 

Ich stehe dir auch gerne mit Ratschlägen zur Seite, sei mit Unterstützung rund ums Stillen, bei Verstimmungen im Wochenbett oder ganz einfach mit Zuhören und Antworten zu den Fragen, die dich beschäftigen. Du erreichst mich per Mail unter info@geburtsweg.ch oder unter der Telefonnummer 052 385 15 85. Die Angabe zu den geringen Kosten dafür findest du hier

 

Die gute Nachricht zum Schluss: ich habe bei beiden Kindern kein normales Wochenbett erlebt, da beide auf der Neonatologie waren. Es ist nicht ideal, aber man kann das Wochenbett auch in gewisser Weise nachholen. Wenn man nach der Geburt erstmal nur funktionieren muss, darf man sich die Auszeit und das Kuscheln auch Tage oder Wochen nachträglich gönnen und sich verwöhnen lassen. Auch das hilft. 

 

Bild Pixabay
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