Du bist eine gute Mutter

Du bist eine gute Mutter, auch wenn die Geburt nicht so gelaufen ist, wie du dir das gewünscht hast.

 

Du bist eine gute Mutter, auch wenn du an dir zweifelst.

 

Du bist eine gute Mutter, wenn du arbeiten möchtest. Oder auch nicht.

 

 

Du bist eine gute Mutter, wenn du zwar stillst, aber es manchmal ganz schön schwer ist. Du bist eine gute Mutter, wenn du dich gegen das Stillen entscheidest.

 

Du bist eine gute Mutter, wenn du manchmal einfach nur davon laufen möchtest. Und du bist eine gute Mutter, wenn dich nichts glücklicher macht, als neben deinem Kind zu schlafen und es nahe bei dir zu wissen.

 

Du bist eine gute Mutter, wenn du dich danach sehnst Gespräche über andere Themen als dein Kind zu führen.

 

Du bist eine gute Mutter, wenn du bist, wie du bist. Mit all deinen Stärken, mit all deinen Schwächen und mit all dem, was dich ausmacht. Nichts ist langweiliger als Perfektion.

 

Du bist eine gute Mutter, wenn du nicht weiter weisst. Denn hey, wir lernen doch alle jeden Tag.

 

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Oft zweifeln Mütter an sich, weil bei der Geburt ihres Kindes nichts so gelaufen ist, wie sie sich das gewünscht haben. Weil sie trotz dem Wunsch einer natürlichen Geburt, einen Kaiserschnitt hatten oder eine PDA. Oder weil sie nicht direkt nach der Geburt Muttergefühle verspürt haben. Oder vielleicht nicht sofort glücklich waren. Weil sie nach einer traumatischen Geburt so erschöpft waren, dass sie einfach nur in Ruhe heilen wollen. Oder das das Stillen erstmal so schwierig und kräftezerrend ist.

 

Auch wenn die Geburt ein wichtiger und prägender Moment im Leben eines Kindes ist, so ist es doch nicht der einzige Moment, wo wir für es da sein können. Wir begleiten es ein Leben lang. Wir können dafür sorgen, dass es mit der schwierigen Geburt klar kommen kann, durch viel Hautkontakt, Bonding, erklärende Worte, unterstützende Therapien wie Cranio Sacrale-Therapie oder Kinesiologie. Aber noch viel wichtiger ist es, dass wir dem Kind ein Leben lang auf Augenhöhe begegnen, dass wir es wahrnehmen in seinen Bedürfnissen und unterstützen in seinem Sein. Das wir Lösungen suchen und zuhören, dass wir da sind wenn es uns braucht. Denn dann wird es auch damit klar kommen, dass seine Geburt vielleicht nicht ganz so gewesen ist, wie es hätte sein können, aber es weiss, dass es geliebt wird.

 

Juli 2021