Warum Grosseltern-Kurse

Ich begleite seit 14 Jahren werdende und frischgebackene Eltern in verschiedenen Situationen. Dabei ist die Beziehung, welche diese zu den eigenen Eltern haben, oftmals konfliktbehaftet oder es bestehen von beiden Seiten unausgesprochene Erwartungen, welche die Situation erschweren. Oftmals besteht keine Rollenklarheit oder die Verantwortlichkeiten sind nicht restlos geklärt. Das hat auch damit zu tun, dass es mit der Geburt eines Kindes eine Verschiebung bei den Generationen gibt. Dem wird in unserer Kultur jedoch kaum Bedeutung zugemessen.

Desweiteren hatte ich viele Gespräche mit Frauen über die Jahre. Frauen, die bereits älter sind, hatten oft nie die Gelegenheiten über ihre Geburten zu sprechen. Als ich meine Kinder geboren habe, hat Brigitte Meissner ihre ersten Bücher veröffentlich und man begann langsam über traumatische Geburten zu sprechen. Vorher wurde dies totgeschwiegen. Noch heute ist es in den Köpfen der Menschen, dass Geburten einfach furchtbar weh tun müssen und überhaupt das Schlimmste sind, was einem mitunter so passieren kann. Deshalb ging man wohl einfach davon aus, dass dies normal ist. Ich möchte diesen Frauen die Gelegenheit geben, über ihre Geschichten zu sprechen und sie so vielleicht etwas loslassen zu können, damit diese keinen Einfluss auf das Geburtserlebnis der Töchter nehmen.

Der Kurs ist in drei Teile gegliedert: eigene Geburtserfahrung und das eigene Erleben der Elternschaft ist dabei der erste Teil. Dann folgen Einblicke in die Themen Geburt, Stillen, Tragen und Schlaf, da sich hier gegenüber früher schon ein Wandel abgezeichnet hat und so Missverständnisse oder alte Ammenmärchen aus dem Weg geräumt werden können. Der letzte Teil gehört den Themen Wochenbettgestaltung und Mothering-the-mother, sowie Rituale und Lebensübergänge. Und wir besprechen auch die eigenen Wünsche und Vorstellungen ans Grosselternsein.

Ich freue mich jetzt schon darauf, werdende Grosseltern ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten.