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Buch
Schon als Kind habe ich gerne geschrieben und mit meinen überlangen Aufsätzen meinen Lehrer herausgefordert. Seit damals wollte ich immer ein Buch schreiben, doch ich wusste nicht, welche Geschichte ich zu erzählen habe. Manchmal spielt einem das Leben übel mit, doch zu meinen Stärken gehört es, dass ich immer das Beste aus jeder Situation mache und so ist mir meine erste Buchidee so gesehen direkt in den Schoss gefallen. Möchtest du bei diesem Prozess mit dabei sein? Dann folge mir unbedingt auf den sozialen Medien oder abonniere den Newsletter.
Ripenserai ancora
A tutto il bene che
Ti ho dato solo e solamente io
Ripenserai ancora
A quanto il niente tuo
Per me fu tutto
E per sempre hai perso un pezzo di me
E lo sai che son stato troppo buono
Ma che, stanco ormai, non posso più
Tiziano Ferro
Sneak Peek
Das Jahr ohne Sommer
Kapitel 1 Hoffnung gibt es immer Das Einzige was mich nach dem Verlust dieser vermeintlichen Liebe am Leben erhielt, war der Gedanke daran, dass es eine andere Sehnsucht in meinem Leben gibt. Eine, die mich nie verlassen würde und die immer da sein wird. Denn wie heisst es doch so schön in einem Lied von Adriano Celentano: un’altra vita mi darai… Ein anderes Leben gibst du mir. Doch das ist nicht nur so, wenn eine Beziehung anfängt, sondern entsprechend auch, wenn eine endet. Das ist der Zeitpunkt um zu überlegen, wie das Leben auch aussehen könnte. Man denkt jetzt vielleicht, dass es die Kinder sind, die Kraft zum Weiterleben geben. Das stimmt zu einem grossen Teil, denn seit ich eine Geburt begleitet habe, bei der die Gebärende verzweifelt nach ihrer verstorbenen Mutter rief, war mir klar, dass man seinen Kindern ein Leben lang verpflichtet sein würde. Da gibt es keine Ausfahrt, keine Abzweigung und man verlässt eben mal eben seine Nachkommen, wenn man sie nicht nachhaltig traumatisieren möchte. Selbstmord als Möglichkeit war demzufolge auszuschliessen. Auch wenn man sich nur noch hinlegen und nie mehr erwachen möchte. Doch auch die Kinder bleiben einem nicht immer in dem Rahmen erhalten, wie es ist, wenn sie klein sind. Sie werden ihre eigenen Wege gehen und ihre eigenen Partnerinnen oder Partner finden, ihre eigenen Entscheidungen treffen, ihre eigenen Fehler machen. Man bleibt als Begleitperson erhalten, trotzdem scheint es wichtig, sich auf auf seine eigenen Lebensziele zu konzentrieren um nicht zu zerbrechen. Denn nichts bleibt für die Ewigkeit. Nachdem was ich in den letzten Monaten erlebt habe, war es mir dennoch kaum möglich weiterzugehen. Dieses auf und ab der Gefühle, diese ständige Ungewissheit, war sogar für einen hochemotionalen Menschen wie mich schwer auszuhalten. Doch was ich jetzt erlebe, ist ein ganz neues Level. Jeder Schritt kostet Kraft. Alle Gedanken sind auf den Verlust dieses geliebten Menschen fokussiert. Selbst wenn man weiss – oder vielleicht genau dann besonders -, dass er einem nicht guttut. So fühlt sich wohl ein Junkie auf der Suche nach seiner Droge. Den Entzug spürt man seelisch und körperlich. Denn auch wenn man weiss, dass Drogen einem auch nicht guttun, sehnt man sich dennoch mit jeder Faser seines Körpers danach und die Gedanken kreisen nur um dieses eine Thema. Nun gut, wenn man also so plötzlich – erneut – vor dem Scherbenhaufen seines Lebens steht, gibt es nur zwei Möglichkeiten: verzweifeln oder kämpfen. Möglichkeit eins steht – wie oben erwähnt - nicht zur Diskussion. Weshalb hätte mich Gott den all die schweren Dinge in meinem Leben ertragen lassen, wenn er mich nicht jetzt auch in diesem grossen Dilemma erneut beistehen würde? Gut, also überlegte ich, was kann mir die Kraft zum weiterleben geben? Was für ein Ziel kann ich mir setzen? Ich weiss, was auf mich zukommt sind nun herausfordernde Jahre. Jahre, in denen ich das verarbeiten muss, was ich erlebt habe und die Schulden abbezahlen werde, die mir Pier hinterlassen hat. Eine Situation, von der ich niemals geglaubt hätte, dass mir das passieren könnte. Ich bin durch viele Momente der Existenzängste gegangen, besonders nach meiner Scheidung. Doch das war jetzt wohl der «Ferrari» unter den Existenzängsten. Wie ich in diese Situation gekommen bin, ist für jeden Aussenstehenden nicht nachvollziehbar – auch ich hadere damit. Ein vorsichtiger Mensch wie ich, der das Betreibungsamt scheut, wie der Teufel das Weihwasser. Und doch schwebt dieses nun über mir, wie ein Damoklesschwert. Darauf werde ich später noch genauer eingehen. Allerdings ist es auch komplett sinnfrei, sich ausschliesslich auf das Negative zu konzentrieren, denn wer nur den Schmerz fühlt, kann das Schöne nicht sehen. Und meine grosse Stärke war schon immer meine enorme Willenskraft mich aus jeder noch so misslichen Lage zu befreien. Und so kommen wir zurück auf die Liebe, die mir erhalten bleiben wird. Eine Liebe, die einem die Kraft gibt, weiterzumachen, während der Sturm um mich tobt.
Das Thema Gewalt begleitet mich schon seit vielen Jahren. Ich engagiere mich gegen Gewalt in der Geburtshilfe, Stalking und häusliche Gewalt und habe viele Frauen begleitet, die sexuelle Übergriffe erlebt haben. Ich weiss in der Theorie - und auch in der Praxis - sehr viel über psychische und physische Gewalt.
Ich hätte nicht damit gerechnet, dass mir etwas in dem Ausmass passieren würde, wie ich es in den letzten Monaten erlebt habe. Dass ich mich in einer Beziehung verstricke, bei dem nichts so war, wie es zu sein schien und ich in kurzer Zeit nicht mehr ich selber wahr, sondern nur noch ein Schatten meiner selbst. Ich möchte aufzeigen, wie perfide Manipulation funktioniert und was dadurch passieren kann. Wie man emotional und auch finanziell in einen Ausnahmezustand geraten kann, wo man keine Ahnung hat, wie man sich da überhaupt noch herausmanövrieren kann.
Es wird keine schöne Geschichte, aber sie soll anderen Menschen helfen zu erkennen, wenn etwas nicht in Ordnung ist und vor allem auch Angehörigen und Freundinnen von Opfern aufzeigen, warum einer Person sowas passieren kann. Vorallem auch einer Person, die mit beiden Beinen im Leben steht.
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