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Doulas und Väter

Autorenbild: Monika Di BenedettoMonika Di Benedetto

Eine häufige Frage ist, ob wir Doulas hauptsächlich alleinstehende Frauen begleiten. Und die Antwort lautet - zumindest in meinem Fall - klar nein. Um ehrlich zu sein, habe ich nur eine alleinstehende Frau begleitet. Aber ich habe Geburten begleitet, wo die Väter aus verschiedenen Gründen nicht dabei sein wollte. Meist jedoch war der Vater anwesend, manchmal einfach nicht die ganze Geburt. Und mir ist dabei aufgefallen, dass wir in dem Fall sehr häufig fast mehr die Doula des werdenden Vaters sind. Das erübrigt auch die Frage, ob wir Doulas dem Mann denn nicht den Platz wegnehmen würden. Denn das sollte definitiv nicht der Fall sein. Im Gegenteil erlebe ich es oft im Vorfeld sehr intensiv mit der Schwangeren, doch unter der Geburt sind wir fast wichtiger für den Vater. Wir schauen, dass er versteht, was passiert und was er braucht. Wir ermutigen ihn seine Frau zu unterstützen und geben Tipps, wie er das machen kann. Wir beantworten seine Fragen und verstehen seine Ängste. Denn meistens leiden die werdenden Väter verständlicherweise emotional sehr mit. Sie wurden häufig noch nie mit Geburten konfrontiert, ausser sie sind in der Landwirtschaft tätig oder im Gesundheitswesen. Ansonsten wissen sie überhaupt nicht wirklich, was auf sie zukommt und das sich ihre Partnerin unter der Geburt möglicherweise total verändert - was übrigens absolut normal ist. Aus meiner Sicht wird gesellschaftlich hier manchmal etwas viel von den Männern verlangt und da möchte ich auch gar niemandem einen Vorwurf machen. Aber es gibt Männer, die haben es nicht so mit Blut, Krankenhäusern und haben vielleicht eine eigene Vorgeschichte. Oder sie haben Ängste, die sie blockieren. Ich denke, dass es hilfreich wäre, hier den Druck etwas wegzunehmen und sie zumindest fragen, ob sie denn gerne dabei wären oder in welcher Form. Es gibt ja durchaus Alternativen, sei es eine Freundin, die Mutter oder eben eine Doula. Eine Frau wollte sogar neben ihrem Partner, lieber den eigenen Vater dabei haben, als ihre Mutter. Das darf ja jedes Paar ganz für sich entscheiden. Leider begegnet es mir immer wieder, dass Frauen im Anschluss der Geburt - auch wenn sie das gar nicht möchten - dem Partner Vorwürfe machen, wenn es unter der Geburt Situationen gab, wo sie sich zu wenig geschützt fühlte von ihm oder er sich zu wenig für sie einsetzte. Das kann übrigens auch eine Folge von Gewalt in der Geburtshilfe sein, die im Nachhinein niemanden mehr interessiert, dass die Paarbeziehung nachhaltig unter dem unter der Geburt erlebtem leidet. Und das ist immer zum Nachteil für die betroffene Familie, die sehr viel Zeit investieren müssen, diesen Verlust an Vertrauen wieder aufzubauen. Darum wünsche ich mir, dass diese Themen unbedingt mehr Beachtung finden.



 
 
 

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Telefon 079 255 25 85 oder monika_dibenedetto@hotmail.com

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Geburtsverarbeitung ist wichtig. Ich habe mit vielen Frauen gesprochen, die zum Teil heute noch unter der Geburt leiden, die Jahrzehnte zurück liegt. Sowieso ist die Zeit nach der Geburt extrem sensibel und es bleibt kaum Zeit, sich um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Deshalb biete ich neu  einen Geburtsverarbeitungskurs an. Warum ein Kurs? Gerade der Austausch mit Menschen, die ähnliches erlebt haben, kann hilfreich sein. Erfahre darüber auch mehr in meinem Blog.

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Ich freue mich, wenn du mit dabei bist. Selbstverständlich ist auch Einzelbegleitung für (werdende) Grosseltern möglich.

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